Meditation. Mein persönlicher Endgegner.

Viele Menschen meditieren. Gerade erfolgreiche Persönlichkeiten schwören auf diese Technik (z.B. Clint Eastwood, Eva Mendez, Giselle Bündchen, Lady Gags, Hugh Jackmann, und und und). Es wird immer beliebter, auch bei uns in der westlichen Kultur.

Doch was bringt es eigentlich?

Dem einen gibt die Meditation Kraft und Ruhe, der andere zieht Energie aus ihr und fühlt sich einfach stark und ausgeruht. Wieder andere nutzen es um ihre Gedanken zu sortieren oder einfach mal herunterzufahren. Jeder hat wohl seine eigenen Beweggründe um damit anzufangen. Die Ruhe die Körper und Geist während der Meditation erfahren, ist angeblich tiefer als während der Tiefschlafphase. Der Körper kann sich so selbst von tiefsitzenden Stressfolgen befreien. Klingt doch gut.

Wieso möchte ich meditieren lernen?

Ich für meinen Teil bin ans meditieren gekommen, weil ich ein Denker bin. Und zwar ein ziemlich intensiver. Ich war auf der Suche nach einem Stop-Knopf um meine, damals ziemlich negativen und kraftraubenden Gedanken mal abschalten zu können. Da kam mir die Meditation in den Sinn, sie erschien mir das perfekte Instrument, um meine Gedanken zu bändigen. Soweit die Theorie.

Aber lass uns mal ein Blick in die Praxis werfen.

An der Ausstattung soll es nicht hapern
An der Ausstattung soll es nicht hapern

Meditation – aller Anfang ist schwer

Die Instruktionen für Meditation sind recht simpel. Natürlich gibt es hier unzählige Techniken, jede einzelne natürlich von einem Guru erprobt und durch die Jünger ausgeübt. Am Ende muss wohl jeder seine Art und Weise finden. Ich praktizierte Samatha oder Vipassana Meditation, aber das nur am Rande. Gegen dem allgemeinen Irrglauben, dass es nicht erlaubt sei, bei der Meditation an was zu denken, geht es im Grunde nur darum, die Gedanken einfach zu betrachten. Sie kommen und gehen zu lassen. Wie Wolken, die das Blickfeld streifen, dann aber vorüber ziehen, ohne, dass wir ihnen mit dem Blick nachhängen. Zur Hilfe kann sich der Meditierende beispielsweise auf seine Atmung konzentrieren und Nachempfinden wie die Atemzüge die Nasenlöcher verlassen und wieder gehen. Klingt doch eigentlich machbar oder?

Mein Sitzplatz für eine Stunde
Mein Sitzplatz für eine Stunde

Du undiszipliniertes Stück

Nun hat sich herausgestellt, dass mein Gehirn der mit Abstand undisziplinierteste Muskel meines Körpers ist. Es macht was es will. Während ich in meiner Meditationspose sitze (die circa 10 Minuten bequem ist, trotz zig Kissen) und von außen bestimmt sehr friedlich aussehe, spielen meine Gedanken Flummi in meinem Kopf.

Sieht doch ganz friedlich aus
Sieht doch ganz friedlich aus

Wie ein Ertrinkender an einen Rettungsring, klammert sich mein Gehirn an jeden einzelnen Gedanken, den es doch nur vorbeiziehen lassen soll. Sobald ich das merke, konzentriere ich mich dann wieder auf meine Atmung und lasse den Gedanken langsam ziehen. Das versuche ich 60 Minuten (übrigens 3.600 Sekunden) durchzuhalten. Was in etwa wie folgt aussieht:

Ich konzentriere mich also auf die Atmung. Ein. Aus. Ein… Nur um dann die Fliege zu bemerken, die an meinem Arm rumkrabbelt. Nicht drauf achten, nicht zucken, einfach atmen… Aber das Ding kitzelt, also kurz weggewischt. Puh besser. Was jetzt? Ach ja, atmen. Ein und Aus, Ein und Aus, ein und woar habe ich Hunger, was esse ich nur gleich? Vielleicht sollte ich… Halt stop, nicht jetzt! Atmen. Ein und aus, Ein und Aus… Hat da gerade ein Hund gebellt? Oder war das was anderes? Ich sollte man wieder bloggen? (so entstand auch die Idee zu diesem Eintrag). AAAAAh, aber nicht jetzt. Atmen Sina. Einfach atmen. Mein Rücken tut auch langsam weh, schläft mein Fuß gerade ein? Von den anderen ist hier wieder kein Ton zu hören, also nicht bewegen Sina. Nur atmen. Einfach alles andere ignorieren…. Ein. Aus. Ein. Aus. Ein. Au… Ich freu mich schon gleich auf Yoga, ah und ich wollte Marina noch schreiben, nicht vergessen. Aber auch nicht jetzt drüber nachdenken du ungehobeltes Gehirn. ATMEN!!!!

Was in diesem Köpfchen vorgeht...
Was in diesem Köpfchen vorgeht…

Ihr seht, es ist wundervoll dieses meditieren. Meine Gedanken kämpfen gegen mich. Aber es gibt kein anderen Weg außer ständiges und regelmäßiges Training, um sie zu disziplinieren. Und ich werde besser. Am Anfang haben mir schon 15 Minuten stilsitzen Angst gemacht. Jetzt bin ich bei einer Stunde. Eine harte, sehr anstrengende Stunde. Aber ich merke, dass ich besser werde. Ich habe zwar immer noch zig andere Gedanken im Kopf, kann sie aber leichter gehen lassen. Auch die Schmerzen im Rücken lassen nach. Es gibt dann noch schlechtere und bessere Tage, aber von nichts kommt ja nicht.

Die Yoga Stunde danach <3
Die Yoga Stunde danach <3

Ich habe jedenfalls gemerkt, dass ich wirklich ruhiger und gelassener werde und mich schneller entspannen kann, wenn ich regelmäßig übe. In Hamburg habe ich das Ganze ein wenig vernachlässigt, aber hier ist der perfekte Ort um wieder komplett reinzukommen. Und bis ich das eigenständig machen werde, gehe ich hier fleißig um 7:15 Uhr am Morgen zur Meditation.

Zufriedenheit kann man sehen.
Zufriedenheit kann man sehen.

Namaste.

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1 Comment

  1. Hi,
    ich meditiere mittlerweile seit 5 Jahren und es ist immer noch eine Herausforderung die Gedanken zu beruhigen, aber das gehört eben zur Meditation dazu, wäre ja auch langweilig wenn es gleich klappen würde 😉

    Jedenfalls möchte ich mittlerweile nicht mehr auf die Meditation verzichten, sie hat mein Leben sehr zum Positiven beeinflusst.

    PS: Sehr schöner Blog hast du da 🙂
    Gruß,
    Markus

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