Also. Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich bin hier irgendwo in der Nähe von Coffs Harbour in einem dichten Wald nahe des Strandes.
Wir haben uns auf eine Annonce auf Couchsurfing.com gemeldet. Für alle die nicht wissen, was Couchsurfing bedeutet, hier eine kurze Erklärung: man bietet Leuten seine Couch zum schlafen an, Bett oder Gästezimmer, und trifft dafür nette Menschen und erlebt tolle Sachen. Jeder kann sich hier anmelden und seine Couch anbieten oder sich eine suchen!
Wir sind also auf Couchsurfing auf eine Annonce gestoßen, die eine Couch für drei angeboten hat. Es klang wirklich wahnsinnig gut. Es klang grandios. Am Strand, eigener Gemüsegarten, Citrusbäume, ruhige Gegend, Schlafplatz, Internet und und und. Die Anzeige kam von einem Yogaguru, der in einer Alternativen Community im Wald wohnt.
Na gut dachte ich, lassen wir die Vorurteile mal ruhen und machen uns auf den Weg in dieses Abenteuer. Ich meine ein paar Yogaeinheiten haben noch keinem geschadet.
Also ließen wir uns von Bodhi einsammeln, einem 51-jährigen, australischen Lebenskünstler und Yogainstructor. Und ich kann euch sagen, all das hier hat meine Vorurteile bestätigt. Aaaaaah! Ich weiß nicht wo ich anfangen soll. Ich schlafe in einem alten Camperbus. Es gibt hier kein fliesend Wasser, nur Regenwasser. Die Menschen sind wahnsinnig alternativ. Leben in selbstgebauten Hütten. Nutzen Dry-Toilets-Systems (das ist wirklich mal was neues für mich. Vor allem weil man nur ein Geschäft dort verrichten darf, für die kleinen Dinge soll man den Wald nutzen.) Ich weiß nicht, ob mir das gefällt. Ich schlafe in einem Bus. Dusche in einem, Gott ich weiß nicht wie ich das nennen soll, höhlenartigem Ding, soll Unkraut aus verwucherten Teilen des Dschungels rupfen um Beete anzulegen, Kämpfe mit Spinnen, Käfer und kleinen Salamandern. Ich suche Feuerholz und wohne mit nem Haufen Alternativen Mittfünfzigern zusammen. Ich weiß ehrlich gesagt nichtmal wieso ich das tue.
Ach ja, Lebenserfahrungen sammeln, das war es wohl.
Mein Schlafplatz |
Das Trockenklo |
Heute wurden mir schon spezielle Kekse angeboten und Budhi wollte uns zeigen, wie man von Schokolade High werden kann. Ich habe mich entschieden erstmal ins Bett zu gehen. Morgen früh um 8 Uhr geht’s auf zur ersten Yogaeinheit… Budhi nennt mich die ganze Zeit „Xena the Warriorprinzess“ und auch sonst ist er ziemlich, naja sagen wir mal, anders.
Ich muss erstmal darüber schlafen. Ich kann euch sagen, Lebenserfahrung sammel ich hier allemal. Und das für lau. Wenn das nichts ist…