Arbeitssuche auf Gumtree

Nach knapp 5 Wochen verlasse ich nun mein Kloster fürs Erste. Ich habe eine Menge gelernt, konnte Vorurteile ablegen, großartige und interessante Menschen kennenlernen und habe mich wohl gefühlt. Außerdem habe ich in Pia wohl eine Freundin für das Leben gefunden. Es war eine spezielle Zeit und es hat mir wirklich sehr viel gegeben. Vielleicht werde ich zurückkehren.

Überall ist es bunt 🙂
Im schein des Lagerfeuers

 

Eingang Chenrezig

 

Pia und Urkel der Truthahn
Vor dem Ausgehen!

 

Und auf der Arbeit mit dem Koch 🙂

Doch langsam kann ich mich nicht mehr entspannt im Buddhisten Center zurück lehnen… Ich habe immer noch meine 88 Tage Farmarbeit abzuleisten, damit ich (wenn ich denn mag) ein zweites Jahr hierbleiben kann. 88 Tage bedeutet ganze drei Monate und ich sehe dem ganzen Neugierig entgegen. Ich meine wann hat man in seinem Leben sonst schon mal die Chance ein echtes Cowgirl zu werden.

Ich möchte ganz gerne nicht nur auf einer Farm arbeiten, sondern dabei noch ein wenig Geld verdienen. Deshalb fällt Wwoofing schon mal flach, denn da bekommt man für 35-40 Stunden Arbeit die Woche lediglich Essen und ein Dach über den Kopf. Also muss was anderes her. Pia mag auch ein wenig Geld verdienen und so entstand in unseren Köpfen der Plan, gemeinsam ins Outback zu gehen. Für ein Mädel alleine kann das nämlich ganz schön komisch werden, zwischen all den hartgesottenen, rauen und nicht allzu gesprächigen Farmern.

Wir starteten also unsere Suche und surften auf verschiedenen Jobportalen. Eines der erfolgreichsten, bekanntesten und gleichzeitig zwielichtigen Netzwerke ist wohl Gumtree. Hier findet man alles und nichts. Und hier bekommt man auch alles und nichts… Aber mal der Reihe nach. Wir bewarben uns bei einigen Angeboten und fanden aber nicht wirklich das was wir wollten. So beschlossen wir ein eigenes Angebot aufzugeben. Leider findet man auch Gumtree unzählige „Looking for Farmwork“-Anzeigen von unglaublich vielen Backpackern. Also muss unsere Anzeige wohl etwas Besonderes sein. Zunächst diskutierten wir über das Foto. Musste schon was Schönes sein, was Aufmerksamkeit erregt und auch der Text ist nicht einfach zu schreiben. Wir bastelten einen Abend lang herum und heraus kam folgendes:

„We are looking for a paid Job for 2nd year Visa! Outback welcome!!!Like one Million other Backpackers we are looking for a job. As everybody else we say that we are hardworking, flexible, reliable, punctual and honest. Of course we have experience as bar-staff, waitress, housekeeper, in gardening and to take care of animals.

But why should you choose us?

We are a special combination. A 27 years old German girl and a 29 year old girl from Uruguay, met each other in a Buddhism Center and decide that we want to travel and work together. We love to laugh, we love to talk and to improve our English. We want to meet interesting people and learn a lot about the Australian country, culture and people.

We would like to get a job in the outback, roadhouse or somewhere else. We are working toward our 2nd year Visa.

Please call us under 041467****

We are looking forward to hear from you :)”

Unser Foto für unsere Jobanzeige

Wir bekamen in der darauffolgenden Nacht unzählige wirre und unmoralische Nachrichten… Von Strippen oder Massageaufforderungen, von Freundschaftsanfragen oder einfach nur ob wir noch zu haben seien… Es war alles dabei!

Aber Geduld zahlt sich aus. Wir ignorierten all diese netten schlüpfrigen Angebote und konzentrierten uns auf die, die nichts mit ausziehen
zu tun hatten.

Und wir fanden was!!! Ab nächsten Freitag werden wir auf einer Farm in Charters Towers arbeiten. Das ist ein staubiges Nest in der Mitte von Nordqueensland und es wird wahnsinnig heiß werden. Wir werden auf einer großen Rinderfarm sein und uns da 6 Tage die Woche schwitzend durch die harte Farmarbeit beißen. Was uns dort erwartet? Keine Ahnung. Der Farmer klang relaxed und entspannt. Er betonte mehrmals, dass wir wirklich hart arbeiten müssen und war ansonsten sehr entspannt mit Pias und meiner Fragenflut (natürlich waren wir ein wenig geplant und präpariert für das Gespräch).

Vom Buddhist Camp auf eine Cattle Farm. So kann das Leben gehen. Wir werden am Mittwochmorgen die 1.500 km lange Reise antreten. Wir sind zu zweit und aufgeregt und entspannt. Wir können Geld verdienen, Erfahrungen sammeln und ein neues Kapitel dieser Reise schreiben. Ich bin gespannt was auf uns zukommt. Ich muss nun erstmal in die City (Bin gerade noch in Brisbane für ein paar Tage… wo auch sonst?) und einen Hut suchen, der Fliegenschutz hat…. Wenn man mir sowas empfiehlt wird das wohl seine Gründe haben…

Yeeeeeeehaw!!!! Mehr nächste Woche!

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