Zwei Tage bin ich auf der Farm und habe schon glatte 25 Stunden gearbeitet. Ein stolzer Anfang. „Mittendrin statt nur dabei“, ist hier wirklich das Motto schlechthin! Es gibt hier drei Grundregeln, die ich bisher verinnerlichen konnte!
1. Vergesse niemals nicht deinen Hut!!!
2. Fluchen ist gesund und gehört zur Tagesordnung
3. Es ist niemals zu wenig Zeit um sich lässig gegen Etwas gegen zu lehnen!
Auch im größten Trubel schaffen es diese Menschen relaxt auszusehen. Eben rasen sie noch auf Motorrädern oder Buggy´s (Foto weiter unten) hinter Rindern her, um im nächsten Moment dann schon lässig die Hüfte vorzuschieben und sich gegen den nächst besten Gegenstand zu lehnen. Das kann ein Baum oder eine Wand sein, ein Auto oder auch ein Pferd, bevorzugt werden allerdings Zäune, denn hier kann man sich nicht nur anlehnen, sondern auch noch lässig einen Fuß auf eine Latte stellen.
nd die fahren hier wie die Irren! Über Stock Steine und Bäume, kein Hindernis ist groß genug um ausweichen zu müssen. Einfach drüber und gib Gas. Ich hielt tapfer durch und blickte ab und an neidisch zu den schätzungsweise 12 Jährigen Töchtern der Farmer hinüber, die alles mit links mitmachten.
David, der Herr dieses riesigen Areals, ich schätze ihn übrigens um die 65 Jahre, brachte mir in einem zwei Minuten Kurs bei, wie ich das Ding fahre und dann gings los. Mit ihm zusammen brausten wir zu sämtlichen Wasserquellen hier in der Gegend. Es ist sehr trocken und es ist wichtig, dass die Pumpen funktionieren, ansonsten verenden die armen Rinder schnell in der Hitze. Die riesigen Wasserlöcher haben leider die Eigenschaft zu gefährlichen Schlammpfützen zu werden, in denen die armen Rinder stecken bleiben. Hört sich im ersten Moment lustig an und ich musste auch zwei Mal hingucken, als ich die erste Kuh in solch einer Lage sah, aber diese armen Lebewesen sterben qualvoll in diesem Gefängnis aus Schlamm und Wasser. Also mussten wir sie da rausbekommen. Ehe ich mich versah warf ich Seile um Kuhhälse, zog sie mit dem Buggy raus (beim ersten Mal ziemliche Überwindungskraft das arme Ding am Hals zu ziehen, aber einzige Möglichkeit, sie herauszubekommen), dann schnell Rückwärtsgang, auf den Hals und Kopf lehnen, damit wir das Seil schnell abbekommen, bevor sie aufsteht und überlegt ihre Retter lieber anzugreifen als dankbar zu sein (hatten wir nicht nur einmal heute). Leider waren ein paar dieser armen Dinger so schwach, dass wir sie erschießen mussten. Auch da war ich überrascht von mir. Ich dachte ich könne sowas nicht mit ansehen, aber im Gegenteil es war ein seltsames Gefühl, aber da ich wusste das wir die Kuh nur erlösen, konnte ich es mit ansehen.
Und auch die Hitze kann ich bisher gut ab. Klar schwitze ich, aber das tun hier alle. Und ich bin unglaublich dankbar, dass wir weite Klamotten zum Arbeiten haben, die wirklich bequem sind. Sonst wäre ich hier schon eingegangen. Heute waren wir 13 Stunden on Tour. Ich bin wirklich stehend kaputt und muss nun ins Bett, weil um 5:30 Uhr meine Nacht schon wieder endet. Fotos gibt es die nächsten Tage/Wochen. Bisher bin ich zu viel damit zu beschäftigt auf mich aufzupassen, da kann ich mein Handy noch nicht mitnehmen und Netz gibt es hier sowieso nur am Farmhaus.
weitere für das zweite Jahr Visa. Howwwdy! Let´s go!