Ich bin Student. Seit Herbst 2008. Und ich weiß ja nicht, aber irgendwie habe ich mir das weniger stressig vorgestellt. Ich denke, es liegt daran, dass ich mein Studium in Trimester absolviere. Fleißig denken einige. Schön blöd andere. Mir persönlich gefällt es ganz gut. Viel mehr Stoff in kürzerer Studiendauer plus integriertem Praktikum. Auch meine Arbeit bekomme ich nebenbei noch auf die Reihe und das auch nicht gerade wenig. Alles in allem super, wenn nicht nur immer diese Klausurenphasen wären. In seinem ganzen Studenten- Daseins sind diese grausamen, Kräfte fressenden Wochen omnipräsent. Klar haben einige Kommilitonen die wunderbare Fähigkeit die Gedanken an die Prüfungen bis zum allerletzten zu verdrängen, aber ganz weg bekommt man sie nie.
Es fängt langsam an. Leise schleichen sich Gedanken in Form von „Langsam könnte ich mich mal damit beschäftigen“ und „Nächste Woche fang ich aber wirklich an“ in den Kopf. Es beginnt damit, dass man ein schlechtes Gefühl hat, wenn man Verabredungen für das Wochenende annimmt. Man überlegt, ob man das Buch nun anfangen sollte zu lesen, oder sich nicht doch lieber auf Fachliteratur beschränken. Abende relaxend vor dem Fernseher zu verbringen gehört zu der Vergangenheit an, da Ausläufer des Gewissens, wohl in jede Pore eindringen.
Spätestens, wenn man so weit ist und auch in den Träumen von irgendwelchen Klausuraufgaben heimgesucht wird, dann weiß ich für mich, dass es an der Zeit ist wirklich mal anzufangen… Jeden Tag ein bisschen, das Gewissen beruhigen. Sich selber was vorzumachen. 🙂
Die letzten Phasen, habe ich sehr gut überstanden, habe einfach so früh angefangen, dass meinem Gewissen nicht mal wusste, wie es ihm geschieht. Und dieses mal, na ja ich sag mal, ich habe gelernt meinem Gewissen mit sehr guten Argumenten zu beruhigen. Denn wer kann schon lernen, wenn die Wohnung geputzt werden muss? Wichtige Telefonate geführt? Oder ganz dringende Wochenende Ausflüge nachgeholt werden müssen?
Das versteht auch mein Gewissen, denn es weiß. Glücklich sein, ist die Voraussetzung für ein erfolgreiches Lerndasein. Und außerdem finde ich, dass ein Studium auch dazu da ist, zu lernen mit seinen Gewissensbissen umzugehen…
Treffend formuliert und gerade deine schlusspointe hat mich wirklich überzeugt. Nur blöd das du mir damit jetzt wieder neue Gründe gibst mal wieder nichts zu tun. 😉
Und ich glaube, du hast im Vergleich zu anderen "Name hier" eine recht passable Lernmoral.