Wir schreiben heute Tag 8 meiner Farmerfahrung. Der achte Tag an dem wir zwischen 12 und 14 Stunden täglich arbeiten. Es war eine Woche voller Hoch und Tiefs. Und mehr Tiefs, wenn ich ehrlich sein soll.
Für alle die kein Genörgel hören wollen: Hört nun auf zu lesen. Für alle anderen: Haltet durch!
Zeit für mich habe ich hier kaum. Ich weiß nicht, wer mir den Floh ins Ohr gesetzt hat, dass die Farmarbeit eine relaxte Zeit wird, mit viel Langeweile… Mein Farmer weiß davon jedenfalls nichts. Seit zwei Tagen haben wir uns wenigstens von der abendlichen Dinner Verpflichtung losgeeist und können wenigstens die Abende alleine verbringen. Sonst mussten wir immer zwischen 19 und 21 Uhr im Herrenhaus sein und mit dem Landlord-Ehepaar zusammen speisen. Das war nicht immer so entspannt.
Morgen haben wir einen Tag frei. Wir konnten nun aushandeln, dass wir jeden Sonntag für uns haben. Und so wie es aussieht, werden wir auch über Silvester ein paar freie Tage bekommen. Dann kann ich endlich wieder nach Brisbane, habe schon Sehnsucht. Das motiviert mich natürlich und dazu kommt, dass wir wirklich gut bezahlt werden. Ein zusätzlicher Antrieb. Und leider nicht mehr selbstverständlich hier.
Mir würden allerdings 10 statt 12 Stunden täglich auch reichen. Abends falle ich einfach nur tot ins Bett, nach einer kurzen Yogaeinheit um meine Muskeln irgendwie wieder fit zu kriegen. Das positive ist, dass ich wirklich viel lerne. Und jeden Tag, so habe ich das Gefühl, kommen wir besser mit den Leuten hier klar. Einige sind wirklich wunderbar, Andere brauchen ihre Zeit um aufzutauen. Und mich stört ein wenig, dass Backpacker für wieder Andere, scheinbar nur Menschen zweiter Klasse sind. Wer weiß, vielleicht kann ich ihnen das Gegenteil beweisen. Vielleicht können sie mir auch nur den Buckel runter rutschen. Wir werden sehen.
8 Tage geschafft. 80 Tage bleiben. Auf in den Kampf.