Vereinzelte Sonnenstrahlen dringen durch die Holzvertäfelung der Wand, In ihnen nimmt der Rauch der Dufstäbchen Gestalt an. Verschiedenfarbige Fahnen hängen von den Wänden, jede von ihnen symbolisiert eines der sieben Hauptchakren. Der ganze Raum liegt im Zwielicht. Dicke, farbefrohe Tücher schirmen den Platz vor Geräuschen ab und lassen auch die Sonne nur vereinzelnd durch. Auf den dunklen, warmen Holzpanelen sitzen eine Handvoll Menschen auf Kissen im Kreis. Einige haben die Augen geschlossen, andere unterhalten sich leise miteinander, wieder andere zeichnen unscheinbare, doch bedeutungsschwere Symbole in die Luft. Es herrscht eine entspannte Atmosphäre, man fühlt sich wohl.
Beim Reiki Workshop
Herzlich Willkommen beim Reiki Kurs mit Paula Walsh bei Samma Karuna auf einer kleinen tropischen Insel im Golf von Thailand. Ich habe diese Worte gewählt um euch ein wenig in diese Atmosphäre eintauchen zu lassen, die ich hier erfahren darf!
Ich habe damit gerechnet und war auch offen dafür, hier andere Dinge zu erfahren und kennenzulernen, Zeit mit mir zu verbringen, mal wieder bewusst zu entschleunigen und einzutauchen in eine fremde Welt. Aber, dass es so fantastisch wird, damit habe ich nicht gerechnet. Nicht eine Sekunde habe ich meine Entscheidung „wieder aufzubrechen“ bereut. Es gibt so viele wundervolle Dinge und Erfahrungen auf der Welt, die noch auf mich warten und die ich mit Haut und Haaren erleben will. Kleinigkeiten und Momente, die in meinem Alltag keinen Platz haben, wenn mich ein stressiger Job einnimmt und ich ganz betriebsblind bin vor lauter tun und sein.
Dieses Mal habe ich mich entschieden meine Reise mit einer intensiven Zeit in einem Yoga Camp zu starten. Es muss einem klar sein, dass die Menschen hier, die Welt durchaus anders sehen, als bei uns in der Heimat. Gerade wir emsigen deutschen Arbeitsbienen sind einigen Erfahrungen gegenüber durchaus skeptisch und ebenso kritisch. Ich kenne da was von, meistens geht’s mir doch nicht anders.
Was ist eigentlich Reiki?
Für mich ist es immer wieder unendlich spannend neue Dinge zu lernen und auszuprobieren. So kam es, dass hier auch Reiki angeboten wird. Reiki ist universelle oder die universale Lebensenergie, diese kann durch Auflegen der Hände und eine spezielle Symbolarbeit Einfluss auf die Gesundheit eines Lebewesens nehmen. Klingt völlig verrückt oder? Ist es auch!
Reiki und Sina
Ich hatte mit 15 Jahren meine erste Reiki Erfahrung, als Mama mich zu einer „Heilerin“ schleppte, damit ich endlich mal meine Warzen loswerde. Wir hatten vorher schon alles versucht und die Mistdinger kamen einfach immer wieder. Ich habe nicht im entferntesten daran gelaubt, als ich mich auf diese Liege gesetzte habe. Aber die Warzen waren danach weg und kamen nie wieder. Noch eine positive Erfahrung hatte ich, als ich nachdem Freitot meiner Großmutter durch starke Träume geplagt wurde. Auch damit konnte mir durch Reiki geholfen werden. Und das, obwohl ich nicht mal daran glaubte.
Jedenfalls machte ich hier eine Demo-Reiki-Session mit. Geleitet wurde diese durch die wunderbare Paula, eine Irin, die hier auf Koh Phangan lebt und Reiki und Yoga unterrichtet (Luna Praya). Diese Frau hat mich sofort in ihren Bann gezogen. Sie hat mit solch einer Leidenschaft und Liebe von ihrem Tun gesprochen, dass ich es auch probieren wollte.
Handauflegen – Scharlatanerie oder unterschätze Kraft?
Verrückt wie die Leute auf mein Vorhaben reagiert haben. Meine Familie hat mich unterstützt, da wir schon viele positive Erfahrungen machen konnten, hier waren alle begeistert und viele wollten es selber erlernen. Allerdings bekam ich auch viele skeptische Blicke und Nachrichten. Handauflegen. In der deutschen Kultur hat das nicht wirklich einen Platz. Faszinieren zu sehen, wie unterschiedlich Menschen sind.
Mittlerweile habe ich Reiki I und Reiki II gemacht. Ich habe verschiedene Art und Weisen gelernt diese Energie einzusetzen. Vorher habe ich versucht mit keinerlei Erwartungen und einer neutralen Einstellung in diese Workshops zu gehen. Aber tief in mir war dann doch ein kleines zweifelndes Stimmchen. Vielleicht hatte dieses Stimmchen auch einfach ein wenig Angst, dann doch nichts zu erfahren. Wer weiß das schon.
Allerdings kann ich euch sagen, dass all meine Vorstellungen bei weitem übertroffen wurden. Dieser Workshop hat Sachen zutage gebracht, an die ich niemals glauben wollte oder konnte. Ich habe Dinge gefühlt und erlebt, die mich überrascht aufhorchen ließen, mich emotional berührt haben oder mich ins grübeln gebracht haben. Ich weiß nicht genau wie ich das erklären soll, aber ich versuche mal Beispiele zu geben. Bei der Behandlung einer Person, kann man unterschiedliche Dinge spüren. Es ist mir bei Weitem nicht klar, was diese Dinge bedeuten oder wie ich sie deuten kann, aber sie sind da. So konnte ich bei einer meiner Versuchspersonen Verletzungen finden, von denen sie mir nicht erzählt hat. Bei anderen konnte ich Entzündungen heilen und bei anderen konnte ich sehr viel vom Charakter der Person lernen und rauslesen. Wäre ich nicht selber dabei gewesen, ich hätte es nicht geglaubt. Es ist wirklich verrückt, aber es gibt in dieser Welt Kräfte und Energien, die viel mehr sind, als wir uns vorstellen können.
Negative vs. positive Energien
Noch viel verrückter ist es, dass wir als Menschen akzeptieren und damit hinnehmen, dass negative Gedanken so unglaublich viel Kraft haben, dass sie Menschen in Depressionen, Burn Outs und sogar noch weit schlimmere Schicksale stürzen. Auf der anderen Seite scheinen wir aber vollkommen vergessen zu haben, was positive Gedanken, Gefühle und Energien ausmachen und bewirken können. Diese scheinen mir – richtig angewandt – sogar noch viel kraftvoller zu sein.
Ich bin froh und glücklich, dass ich diese Erfahrungen machen durfte und stolz mich nun Reiki Heiler nennen zu dürfen. Ich werde dranbleiben und weiter Erfahrungen sammeln. Jeden Tag ein wenig mehr. Falls jemand von euch sich bereit erklärt, ich kann jetzt auch Fernheilung. Schreibt mir gerne, ich versuche es umzusetzen.
Für mich war es der richtige Ort und die richtige Zeit das zu erlernen. Es fühlt sich fantastisch an.
Und morgen startet dann mein Yoga Teacher Training. Wow, was für ein Leben. Großartig. Und jetzt gehe ich nochmal schnell zum Nakidei-Strand, dieses Freiheitsgefühl ist ansteckend.