Aller Anfang ist also schwer… Ja genau so geht es mir hier auch! Ich bin im fünften Tag meines Yoga Teacher Training! Nur noch 23 weitere zu bestehen! Ach ja und der Rest des heutigen!
Mir tut alles weh! Meine Sehnen sind sowas von belastet, dass ich mich überhaupt gar nicht mehr bewegen kann! Ich weiß gar nicht, wie ich das nächste Yoga-Training überstehen soll… das Positive an der Sache ist, dass es uns allen so geht! Und ich glaube die Lehrer nehmen uns mit Absicht so hart ran am Anfang (hoffe ich jedenfalls)…
Außerdem muss ich lernen, dass ich nicht immer alles geben muss! Ich sollte auch mal 3 grade lassen und nicht immer so tief in eine Übung gehen! Das wiederum ist aber schwierig mit meinem Ehrgeiz zu verknüpfen. Zudem dreht sich mein Kopf von den ganzen Theoriestunden, die wir zwischendrin haben! Ach ja und habe ich schon erwähnt, dass ich nicht mehr sitzen kann! Mein Hintern tut sowas von weh von dem ganzen im Schneidersitz rumgesitze.
Wir haben jeden Tag 3,5 Stunden Yoga + eine Stunde Meditation (das sind 60 Minuten!!!!), hinzu kommt drei Theorie Stunden in denen wir Geschichte, Philosophie, Hintergründe und Selbstentwicklung beigebracht bekommen. Ein wahrlich komplexes Packet.
Für mich besteht die größte Challenge, im Hier und Jetzt zu sein! Nicht immer an Morgen zu denken und nicht voraus zu planen! Es fängt schon damit an, dass ich überlege was ich als nächstes essen soll, oder wann ich meinen nächsten Blogeintrag schreibe, oder wann die Yogastunde endlich zu Ende ist! Für mich ist es unglaublich schwer, einfach im Moment zu sein.
In der Theorie ist es sehr interessant zu sehen, wie sehr sich Yoga und Buddhismus ähneln. Der sportliche Teil von Yoga, ist nämlich nur ein Aspekt des Ganzen! Viele Leute wissen das überhaupt nicht! Die ganze indische philosophische Lehre umfasst deutlich mehr! Jeder unterschiedliche Weg zur Selbsterkenntnis, kann beispielsweise als Yoga bezeichnet werden! Aber das hier nur mal am Rande, damit euch klar wird, was ich hier eigentlich mache! Die Ausbildung zu einem Teacher, umfasst so also viel, viel mehr als nur die Übungen und den eigentlichen Sport.
Allerdings wird das natürlich auch nicht vernachlässigt. Und weil ich weiß, dass einige meiner Freunde, dieses Yoga immer noch belächeln, habe ich euch mal eine Übung rausgepickt, die ich euch erklären werde. Die Komplexität der Positionen ist nämlich nicht zu unterschätzen.
Hier seht ihr „Tadasana – Mountain Pose – Berghaltung“
- Stell dich mit parallelen Füßen hin, deine großen Zehen berühren sich, Hacken circa 3 cm auseinander.
- Spreize Zehen und Hände.
- Wippe nun leicht vor und zurück, nach rechts und links, wenn du magst, kannst du auch in kreisende Bewegungen übergehen. Laß die Bewegung nun ausklingen und stelle sicher, dass beide Füße gleich belastet sind. Das hört sich einfach an, aber im Alltag ist immer ein Fuß mehr belastet als der andere.
- Beuge beide Knie ganz leicht und versuche sie nach oben zu ziehen.
- Laß deine Hüfte nach vorne gleiten – nicht zu weit.
- Richte deine Wirbelsäule gerade auf, Wirbel für Wirbel.
- Laß deine Schultern nach unten und hinten sinken, achte aber darauf, dass sie weiterhin locker sind.
- Nun kommt der Bauch und der untere Rippenbogen raus. Ziehe den unteren Rippenbogen ein und spanne deine Muskeln an.
- Richte deinen Kopf auf. Schaue in die Ferne. Stell dir vor, dass dein Kopf an der höchsten Stelle ein Band hat, dass nun nach oben gezogen wird.
- Laß deinen Unterkiefer, deine Zunge und die Gesichtsmuskeln locker! Das ist nicht ganz einfach, da wir es nicht gewohnt sind, unser Gesicht voll zu entspannen
- Deine Arme sind gestrekt an deinem Körper entlang, Hände sind aktiviert, Finger noch immer gespreizt.
- ATMUNG NICHT VERGESSEN – durch die Nase ein und aus.
Ihr seht, für eine solch einfach aussehende Pose, muss man vieles beachten. Das ist auch einer der Gründe, warum gerade viele Anfänger sich in Yogastunden verletzen, weil sie viele dieser Aspekte nicht beachten, gerade Spannung und Atmung, falsch in eine Dehnung gehen und Knochen und Muskeln sowie Sehnen überlasten.
Ich kann nach fünf Tagen nur sagen, dass es wirklich hart ist. Es ist super anstrengend und ich lerne viel, am meisten wohl aber über mich selbst. Allerdings bin ich nicht alleine, neben mir boxen sich noch 19 andere wunderbare Menschen durch diesen Teacher.
Ich freue mich auf weitere Tage und bin gespannt wie ich mich nächste Woche schon fühle, wenn mein Körper hoffentlich nicht mehr ganz so sehr wehtut.
In diesem Sinne. Namaste