Teilzeitreisende

Knapp zwei Wochen und dann geht es für mich wieder los. Die Vorbereitungen sind schon so gut wie abgeschlossen und ich muss eigentlich nur noch meine Sachen packen und dann heißt es ab in den Flieger. Und ach ja, ich muss noch bis Ende Januar arbeiten. Von nichts kommt ja bekanntlich nichts.

Nach meinem letzten Eintrag habe ich wunderbare Nachrichten und tolle Reaktionen bekommen. Das ist so schön. Ich freue mich immer, wenn ich weiß, dass auch jemand das liest, was ich hier schreibe. Ich liebe es meine Erlebnisse mit euch zu teilen, dann machen sie mir gleich nochmal so viel Spaß.

Vorhin hat mich ein Freund gefragt, was mir das Reisen gibt und was es mir bedeutet. Und wieso ich nicht einfach meine zwei Wochen Pauschalurlaub im Sommer machen kann. So wie vielleicht früher einmal… Danke, für diese großartigen Fragen. Ich beantworte Sie hier einmal…:

Was bedeutet mir das Reisen?

Das Reisen macht mich unglaublich glücklich. Es bietet mir die Möglichkeit komplett abzuschalten und mich selbst wahrzunehmen. Ich bin ein Mensch, der alles was er tut mit Herzblut macht. Deshalb achte ich sehr darauf, dass ich Zeit mit mir verbringen kann. Das ich mir Momente nehme um zu entschleunigen und Stress bewusst abzubauen.

Meine Leidenschaft: Zeitloses Reisen

Das Gefühl, das ich habe, wenn ich aus dem Flugzeug steige und vor mir neue Welten liegen, kann ich kaum beschreiben. Ich bin freudig erregt, gespannt wie ein Flitzebogen und neugierig. Ich liebe es neue Menschen kennenzulernen, andere Kulturen zu erfahren und neue Sitten sowie Bräuche am eigenen Leib zu erfahren. Mit jeder Entdeckung kann ich mehr lernen, auch über mich. Am wundervollsten finde ich „zeitloses Reisen“. Ein Luxus, den ich immer wieder versuche mir zu gönnen. Damit meine ich, dass ich unterwegs sein kann ohne ein festes Ziel und zeitliche Verpflichtungen zu haben. Ich kann mich treiben lassen und einfach fühlen wonach mir ist. Diese Art und Weise zu sein stillt eine Sehnsucht in mir, die irgendwie immer unter der Oberfläche brodelt. Meine innere Unruhe oder besser: mein Antrieb, meine Hummeln.

Faszinierende Menschen

Was mir immer wieder auffällt ist, dass ich auf meinen Reisen unglaubliche Charaktere treffen durfte. Menschen, die so spannende Lebensgeschichten haben, dass ich mit offenem Mund dasitze. Persönlichkeiten, die ich erst wenige Tage kenne, werden plötzlich zu engen Vertrauten. Ehrlichkeit und Direktheit, Höflichkeit und Offenheit sind Attribute, die ich an jeder Ecke treffe. Einheimische, die mit mir ihr zuhause teilen und mich aufnehmen, wie einen alten Freund. Das sind unglaublich kostbare Erfahrungen, die einem zeigen, wie wundervoll diese Welt doch sein kann.

Über sich selbst hinauswachsen

Reisen bringt auch Ängste mit sich. Als gelernte Versicherungskauffrau bin ich natürlich auch ans Sicherheitsdenken gewöhnt und mag es Risiken zu kalkulieren (räusper…). Natürlich habe auch ich ab und zu Unsicherheiten oder Befürchtungen, gerade wenn ich alleine unterwegs bin. Aber das sind positive Erfahrungen für mich, die mir mehr als alles andere zeigen, wer ich bin. Ich bin jedes Mal wieder stolz etwas geschafft zu haben, wenn ich vorher ein wenig Schiss davor hatte. Alleine in ein fremdes Land aufzubrechen, ist nicht immer sorgenfrei. Aber diese Ängste stehen für mich in keinem Verhältnis zu dem Gewinn.

Ich reise. Also bin ich.

Viele Menschen sagen, dass Reisen Freiheit bedeutet. Das mag ich so nicht sagen. Ich bin immer frei. Ich bin auf meinen Reisen vielleicht nur noch ein Stück ungebundener. Losgelöst von vielen Verpflichtungen. Das faszinierendste ist auch, dass keine Reise der anderen gleicht und das Reisen für jeden was Anderes bedeutet. Für mich gehört es zum Leben dazu.

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