Es ist doch faszinierend, wie schnell sich der Mensch an neue Umfelder anpasst und akklimatisiert, sich einen neuen Tagesablauf einprägt, neue Schlafrhythmen inne hat und auch der Körper sich stetig verändert.
Ich bin jetzt in der 3. Woche meines vierwöchigen Teacher Trainings. Mittlerweile wache ich morgens vor dem Wecker auf, der um 6:30 Uhr zur Meditation ruft. Ich fühle mich nach meinen Yoga Stunden frischer als vorher und mein täglicher Wasserverbrauch ist auf 4-5 Liter gestiegen. Ganz zu schweigen von meinem Körper. Posen, die ich vor ein paar Wochen nur Sekunden halten konnte, stehe ich jetzt zum Teil minutenlang, meine Flexibilität steigt und steigt und steigt. Ich baue Muskeln auf und fühle mich schon wie zu Freeletics Zeiten, nur ohne Rückenschmerzen.
Und immer wenn ich nicht auf der Yoga Matte stehe, sitze ich in einer der vielen Unterrichtsstunden oder hänge über den Büchern. Ich muss sagen, ich habe den Aufwand ein wenig unterschätzt. Besonders Anatomie hat es in sich, die meisten Begriffe kenne ich nicht mal auf Deutsch.
Montag hatte ich mein erstes Training zu geben. 75 Minuten ganz alleine von mir gestaltet und kreeirt. Das war der absolute Knaller und hat richtig Spaß gemacht. Ich habe mich pudelwohl gefühlt und mein Kopf hört jetzt gar nicht mehr auf neue Stunden zu formen. Ich fühle mich sehr wohl mit der Materie. Ich habe nun die Sicherheit und das Wissen über die Positionen und den menschlichen Körper, dass ich mich traue, alles weiter zu geben.
Und ich glaube jetzt, dass ich endlich dieses wundervolle Gefühl weiter geben kann, dass Yoga mir vermittelt.
Ich habe nun noch ein weiteres Probetraining (heute) und dann nächste Woche Dienstag schon die praktische Prüfung in Form von einem Teaching. Dann noch zwei schriftliche Tests an den Samstagen und danach bin ich durch. Wahnsinn.
Meine Meditation Trainings beschreibe ich noch mal gesondert. Das lohnt sich und in 60 Minuten täglich kann viel passieren, zumindestens kenne ich jetzt jede Ameise mit Vornamen.
Aber mal im Ernst: ich kann dieses Training von Herzen weiterempfehlen, man lernt sehr viel und vor allem lerne ich viel über mich selber.
So versuche ich zum Beispiel mal keine Schokolade zu essen und kein industriellen Zucker. Das ist so wahnsinnig schwer für mich, da ich Süßigkeiten in so ziemlich jede Situation meines Lebens einbaue und es mittlerweile wirklich ein Suchtverhalten geworden ist… davon möchte ich mich nicht länger bestimmen lassen. Ich hätte nicht gedacht, dass es so schwierig wird. Schauen wir mal, ob ich das umsetzen kann…
Ansonsten kann ich ehrlich sagen, dass es mir sehr gut geht. Ich fühle mich wohl. Brauch wenig Schlaf, bin energiegeladen und habe eine wundervolle Zeit hier. Mit ganz tollen und faszinierenden Menschen aus aller Welt.
Und nun ab auf die Matte. 🙂
Liebe Sina,
wie bist du damit klar gekommen, dass alles auf Englisch ist? Die Tests, das Training etc. Ist es eine besondere Herausforderung sich auf die Unterrichtsstunde und gleichzeitig die Fremdsprache zu konzentrieren? Siehst du es als Hürde die Stunden nachher auf Deutsch zu geben und da evtl. dann nicht die richtigen Worte zu finden?
Fragen über Fragen 🙂 Ich würde mich freuen, wenn du mir deine Erfahrung weiter gibst.
Ganz lieben Dank,
Annika
Hallo liebe Annika,
entschuldige die späte Antwort.
Ich habe schon knapp zwei Jahre in Australien gelebt und dort Yoga Unterricht auf Englisch bekommen. Somit hatte ich keinerlei Probleme mit der Fremdsprache. Allerdings waren in meinem Kurs auch wirklich viele Leute, die noch nicht so viel Kontakt mit Englisch als Fremdsprache hatten und die sind super klargekommen.
Was ich wirklich merke ist, dass es am Anfang schwer war auf deutsch zu unterrichten. Viele der Tips und Verbesserungen sind einfach auf englisch in meinem Kopf… 😀 Aber die Wortfindungsschwierigkeiten sind eigentlich immer sehr lustig und lockern die Stunde dann auf. Und mittlerweile kann ich auch wieder deutsch unterrichten. 🙂
Ich kann den Kurs auf jeden Fall weiter empfehlen! <3