Erinnerungsflut

Manchmal hat man so Tage, da kommt irgendwie alles auf einmal. Man kann keinen klaren Gedanken fassen und alte Erinnerungen kommen mit großer Wucht zurück. Manchmal kommt es einfach so, manchmal hört man einen Song oder stolpert über ein Bild. Manchmal träumt man Etwas und manchmal hat man es einfach plötzlich in seinem Kopf.

Ich habe gerade so einen Moment. Er hat ganz leise angeklopft. Schon heute Morgen hatte ich ein komisches Bauchgefühl und nun ist es da. Ich kann nicht aufhören traurig zu sein. Zu fluchen und alte Erinnerungen zu wälzen. Zu lächeln, wenn man alte Fotos sieht und sich an Situationen erinnern kann. Händeringend jede Erinnerung hervorholen und sich daran festklammern, wie ein Ertrinkender. Versuchen sich jeder noch so kleine Details ins Gedächtnis zu rufen und an die schönen Zeiten zu denken.

Man möchte gerne mit jemanden darüber sprechen. Seine Gefühle teilen. Und doch weiß man im Grunde, dass man alleine ist und seinen eigenen Weg finden muss, die Dunkelheit zu vertreiben. Ich versuche mir in solchen Momenten immer klarzumachen, dass es weiter gehen muss und dass es gut ist, dass es weiter geht. Ich habe ein Leben zu leben und ich weiß, dass es das einzig Richtige ist. Darum geht es auch eigentlich nicht. Ich kann wieder nach vorne schauen.

Aber trotzdem tut es noch immer weh. Und ist so unglaublich schwer zu begreifen. Ich vermisse sein Lachen, seine Sprüche und sein Stehaufmännchentum. Seine unvergleichliche Weise doch immer das Positive zu sehen.

Und ich weiß, dass er gewollt hätte, dass wir alle weiter machen. Er hätte nichts anderes getan. Nur wahrscheinlich etwas wilder als wir, mutiger und ohne wirkliche Zweifel. Vielleicht kann ich ja doch noch etwas lernen.

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