Lebenslust

Als ich klein war, wollte ich immer Karriere machen. Was für ein Beruf war mir fast egal, aber ich habe mich immer weit oben gesehen. Eine gut bezahlte Position mit Verantwortung und ständig mit dem Blick nach “mehr“. Finanzielle Sicherheit und Selbstverwirklichung waren da wohl die Schlüsselwörter. Genauso wie uns unsere Gesellschaft erzogen hat. Und wie all die anderen um mich herum, bin ich fleißig in diesem Hamsterrad umher gerannt. Immer schneller, immer schneller und doch ohne dem vermeidlichen Ziel wirklich näher zu kommen.

Ich habe gute Jobs gehabt und ein vernünftiges Einkommen. Wundervolle Erfahrungen, die ich nicht missen möchte, begleitet von tollen Menschen. Ich war fleißig und habe mein Herzblut in meine Aufgaben gesteckt. Und trotzdem war es am Ende immer irgendwie das Gleiche. Alltagstrott und Stress, kombiniert mit einem ungesunden Maß an Ehrgeiz und selbstgemachten Druck. Am Ende verbrachte ich zu viel Lebenszeit damit, mir Sorgen zu machen.

Szenenwechsel

Jetzt sitze ich gerade in Laos, irgendwo in der Nähe von Thakhek, zwischen Bergen und staubigen Feldern. Um mich herum fliegen unzählige Schmetterlinge, in den unterschiedlichsten Farben und Formen, schillernd im Sonnenlicht.

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Zwei der laotischen Mädels hier
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Leerlauf auf der Arbeit wird genutzt

Ich habe in den letzten Wochen viele Bücher gelesen, Hörbücher gehört und Filme geschaut. Mich komplett in fremde Welten entführen lassen und mit Freunden Abends beim Tee darüber philosophiert. Stundenlange Doppelkopf Sessions und faszinierende Gespräche mit anderen Reisenden versüßen mir die Abende. Atemberaubende Sonnenuntergänge und die Zeit, sie zu genießen. Ich kann Yoga machen soviel ich will, mich langsam mit dem Klettern anfreunden und einfach nur herum liegen, wenn ich keine Lust habe was zu tun. Kein Stress, keine selbst auferlegten gesellschaftlichen Zwänge. Selbstbestimmung pur.

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Lebensfreude

Eine Freiheit, die ich nicht mehr missen möchte. Eine Freiheit, die ich – verrückterweise, wer hätte es gedacht – über alles andere stelle.

Nur meine Freunde und Familie vermisse ich von ganzem Herzen. Aber auch das ist ein wundervolles Gefühl, sich auf ein Wiedersehen zu freuen. Egal wo, egal wann. Ein Gefühl, was ich mehr und mehr zu schätzen weiß.

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